Veranstaltungsreihe der sächsischen Landtags-Linksfraktion macht am 08.06.2017 Station in der Kapelle Neuensalz
Der Schriftsteller Stefan Heym hielt das lange Schweigen für einen der Gründe fürchterlicher Ereignisse in der Geschichte. Daraus zog er die Konsequenz – und schwieg nie. Dafür zahlte er einen hohen Preis: Wegen seiner antimilitaristischen Schriften musste er als junger Mann Schule, Stadt und schließlich auch sein Land verlassen.
Eine szenische Lesung führt, am Donnerstag den 08.06.2017 ab 18 Uhr in der Kapelle Neuensalz, durch das Leben Heyms, der als Helmut Flieg und Sohn einer jüdischen Chemnitzer Familie aufwuchs. Dabei ist das Publikum eingeladen, Bezüge zu Schweigen und Reden in der Gegenwart zu diskutieren.
Es lesen: Franz Sodann (kulturpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE im Sächsischen Landtag, verantwortlich für Bearbeitung und Regie), Annette Richter (Schauspielerin in Dresden), Peter Sodann (Ex-„Tatort“-Kommissar, Schauspieler, ehemaliger Intendant).
Die Akteure sind dabei gespannt darauf, welche Schlussfolgerungen aus dem Werk Heyms das Publikum für die Gegenwart zieht. Die Herausforderungen in einer Zeit der Beunruhigung durch die Folgen von Krieg und die Präsenz des Terrors sollen Gegenstand der Diskussion sein.
Diese Veranstaltung knüpft an die Ehrung Stefan Heyms durch die Linksfraktion anlässlich seines 100. Geburtstages an – ebenfalls durch eine szenische Lesung 2013 in Chemnitz. Sein Engagement gegen Krieg und für eine friedliche, tolerante Welt ist eine bleibende Inspiration für die Arbeit der Linksfraktion. Die aktuellen militärischen Zuspitzungen wie in Syrien, deren Auswirkungen und menschliche Tragödien keine Grenzen kennen, rufen geradezu nach intensiver Beschäftigung mit diesem Mahner gegen das Schweigen und Verschweigen.