Bild: Stephanie Hofschlaeger  / pixelio.de
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Das politische Wörterbuch von Manfred G. Schmidt definiert Parteien als: „einen organisierten Zusammenschluss gleichgesinnter Staatsbürger zur Förderung gemeinsamer politischer Anliegen in Willensbildungs- und Entscheidungsprozessen über öffentliche Angelegenheiten, […]“1 Der wichtigste gemeinsame Nenner ist somit gegeben, wenn sich Menschen entschließen, sich in einer bestimmten Partei zu organisieren. Jedoch haben Menschen auch unterschiedliche Neigungen und Interessen. Um diese auch für unsere Partei zu erschließen, gibt es bei der Partei DIE LINKE die verschiedensten Arbeitsgemeinschaften, worin sich jedes Mitglied nach seinen Interessen engagieren kann. Diese Pluralität ist ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Partei. Wie schon in der Schulzeit hat sich nicht jeder in der gleichen Arbeitsgemeinschaft eingetragen, sondern eine/r im Chor oder bei Leichtathletik, oder …

Die verschiedenen Arbeitsgruppen auch Bundesarbeitsgemeinschaften (BAG) oder Landesarbeitsgemeinschaften (LAG), gehören zur jungen Geschichte unserer LINKEN und wirken bei einer sinnvollen Zukunftsgestaltung mit.

Gerade bei speziellen Themen wie Ökologie oder Netzpolitik (Internet) können spezialisierte Arbeitsgemeinschaften innerhalb der Partei viel besser zukunftsweisende Ideen zum Thema, in die aktuelle Politik einbringen, weil sie sich intensiver und fachlicher mit diesen Themen beschäftigen können, als wenn jedes Mitglied für sich allein daran arbeiten würde.

In Arbeitsgemeinschaften ist somit ein schneller, intensiverer und spezialisierter Umgang mit Fachthemen und Informationen möglich. Was für uns als Partei einen großen Vorteil, in der heutigen Informationskultur, darstellt.

Wie viele verschiedene Interessenschwerpunkte in unserer Partei in Arbeitsgemeinschaften speziell bearbeitet werden, zeigt diese kleine Aufzählung (die Aufzählung ist keinesfalls vollständig):

  • Seniorinnen und Senioren

  • Antifaschistische Politik

  • Bedingungsloses Grundeinkommen

  • Betrieb & Gewerkschaft

  • Bildung

  • Emanzipatorische Linke

  • Lisa

  • Hartz IV

  • Kommunistische Plattform

  • Marxistisches Forum

  • Kultur

  • Ökologische Plattform

  • Frieden &Internationalismus

  • queer

  • Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften

  • Rote Reporter

  • Sozialistische Linke

  • Netzpolitik

  • u.v.m.

Ohne diese Arbeitsgemeinschaften hätte die Partei DIE LINKE in Erfurt sicher nicht solch ein Programm verabschieden können, welches den Ansichten der breiten Mitgliedschaft entspricht. Die Arbeitsgemeinschaften haben sich mit den Passagen, die ihr spezielles Thema betrafen, intensiv beschäftigt und Änderungen eingebracht.

Viele Neumitglieder reizt gerade diese Möglichkeit sich spezialisiert engagieren zu können. Die Entwicklung zeigt, dass gerade Neumitglieder sich nicht mehr oder nicht nur in Ortsverbänden einbringen wollen und ein Mal im Monat an einer Versammlung teilnehmen möchten. Sie wollen sich gezielt bei linken Themen einbringen, welche ihre Interessen beinhalten und dieses funktioniert nur durch Arbeitsgemeinschaften.

Natürlich kann man in mehreren Arbeitsgemeinschaften gleichzeitig Mitglied sein und man muss auch nicht zwingend Mitglied in der Partei DIE LINKE sein, um Mitglied in einer AG zu sein.

Diese Pluralität, die es sogar Nichtmitgliedern erlaubt sich bei der Meinungsbildung einer Partei mit Sitz im deutschen Bundestag, vielen Landesparlamenten und Kommunen durch Landes- und Bundesarbeitsgemeinschaften ganz individuell einzubringen, ist ein Teil unseres Selbstverständnisses als linke Partei des 21. Jahrhunderts.

Andere meinen dieser Pluralismus sei ein Nachteil für DIE LINKE und bürge für Zerstrittenheit. Ich sage ganz im Gegenteil, es ist eine große Errungenschaft dieser Partei, es zeigt, dass Menschen die verschieden denken, eben und sozialisiert sind Wege gefunden haben um eine gemeinsame linke Politik zu machen. Alle in unserer Partei denken links und wollen eine bessere Welt – so wenig wie wir alle das Gleiche essen wollen – hat jeder auch politisch seine Schmankerl.

1 Schmidt, Mandfred G.: Wörterbuch zur Politik, 2, vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage, Stuttgart 2004, S. 514.

Ein Gedanke zu “Warum Arbeitsgemeinschaften für eine pluralistische Partei wichtig sind!”

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert