Nun ist es da, dass von der Linken schon lange befürchtete endgültige Aus des Linienflugbetriebes vom Flugplatz Hof-Plauen. Das Grab dazu war schon lange geschaufelt. Für diesen Reisespaß, einen defizitären Flugbetrieb am Leben zu erhalten, hatten die Betreiber Stadt- und Landkreis Hof, die Stadt Plauen sowie der Vogtlandkreis tief in die Tasche gegriffen. Vom aktuellen Haushalt der Stadt Plauen sind das 100.000 Euro. Der Vogtlandkreis beteiligte sich ebenfalls mit einem sechsstelligen Eurobetrag. Für mich als Stadt- und Kreisrätin ist es das Geldgrab „Hof-Plauen“ geworden. Allerdings befällt mich der Eindruck, dass die Betreibergesellschaft nicht mit offenen Karten gespielt hat. So ist es verwunderlich, dass deren Chef, Klaus Weidner, ausgerechnet jetzt von europaweit nachlassendem Interesse an Fluglinien spricht, die mit Fliegern bis zu 50 Passagieren bedient werden. So etwas entwickelt sich nicht über Nacht. Das dürfte auch schon letztes Jahr bekannt gewesen sein. Nur um den Obolus aus dem Vogtland nicht zu gefährden, wurde lieber darüber das Mäntelchen des Schweigens gehüllt. Bayerns
Wirtschafts- und Verkehrsminister Martin Zeil hält es bei den derzeitigen Rahmenbedingungen nicht darstellbar, öffentliches Geld in eine neu auszuschreibende Fluglinie zu investieren. Auch er holt sich seine Begründung aus den gesunkenen Fluggastzahlen. Die Fluggastzahlen reduzierten sich von 22.171 Fluggästen im Jahr 2005 auf 14.037 im Jahr 2010 – also ebenfalls nicht über Nacht. Beeindruckend ist auch, wie schnell die Mitarbeiterzahl sich von 12 auf sechs halbiert hat. Auch der zweite Zweckverbandschef Hermann Seifert hat seinen Hut schon genommen. Riecht das nicht nach gut vorbereitetem Handeln? Wussten die Verantwortlichen also schon länger, dass sie auf dünnem wirtschaftlichen Eis stehen? Die Geldlieferanten, wie beispielsweise die Stadt Plauen und der Vogtlandkreis, blieben da wohl eher in punkto Wahrheit und Information außen vor. ´
Etwas Gutes hat jedoch das Aus von „Hof-Plauen“ – zumindest aus der Sicht von uns Linken: Wir können das zur Deckung des Defizits bereitgestellte Geld nun dafür einsetzen, wo es hingehört: in die Schulsozialarbeit. Das fordern wir als Plauener Linksfraktion im Stadtrat schon lange.
Michaele Wohlrab
Stadträtin der Partei DIE LINKE
in Plauen, Kreisrätin Vogtlandkreis