Wieder einmal wird dort gespart, wo die schwächsten Glieder unserer Gesellschaft betroffen sind. Der Vogtlandkreis will 8000 Euro an finanziellen Mitteln in der Jugendarbeit kürzen, soziale Angebote sind in Gefahr. Schon seit einigen Jahren kämpfen die Träger der Jugendarbeit im Vogtland um ihre Existenz, und wieder müssen sie weitere Einsparungen in Kauf nehmen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die betroffenen Kinder und Jugendlichen aktiv gegen die Kürzungen wehren können, ist gering. Wer zahlt die Zeche? Betroffen sind davon die Jugendarbeit betreibenden Einrichtungen und Institutionen. Auf der Strecke bleiben jene Familien, die sich bei der Beschäftigung im Niedriglohnsektor bewegen müssen und denen das zusätzliche Geld die Lage etwas erträglicher machte.
Die LINKE verurteilt diese Kürzung. Die Jugendarbeit leistet eine wichtige Arbeit in unserer Gesellschaft. Sie kümmert sich um viele Kinder und Jugendliche, die gesellschaftlich benachteiligt werden oder familiäre Probleme haben. Mit diesem Geld wurde Kindern die Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben ermöglicht, wie die Mitgliedschaft in Vereinen oder andere sinnvolle Freizeitaktivitäten.
Angesichts dieser Sparmaßnahme stößt besonders sauer die Nachricht um den möglichen Verlust von 61 Millionen Euro durch den ZWAV auf. Leichtfertig handelten deren Verantwortliche mit dem Geld anderer Leute. Auch hier wird Aufklärung bitter nötig sein, um Einsparungen an anderer Stelle dem kleinen Bürger erklärbar zu machen. Stellt man den 61 Millionen Euro die zu kürzenden 8000 Euro gegenüber, so muss der unbedarfte Betrachter sich fragen, sei er in einer Spielhölle oder in einem Armenhaus namens Vogtland? Die Zukunft einer jeden Region sind die Kinder. Und für die ist im Vogtland kein Geld da – armes Vogtland!
Michaele Wohlrab Janina Pfau
(Kreisrätin und Stadträtin in Plauen) (Gemeinderätin Neuensalz und Vorsitzende DIE LINKE OV Oelsnitz)