Das Aus der Klinik für Berufskrankheiten im vogtländischen Falkenstein ist besiegelt, obwohl Medienberichten zufolge Gespräche mit einem neuen Betreiber laufen. Damit steht die einzige sächsische Berufskrankheiten-Klinik vor dem Aus, 100 Arbeitsplätze sind gefährdet.
Dazu erklärt Susanne Schaper, in der Linksfraktion zuständig für Gesundheitspolitik:
„Ich hatte bereits im Mai darauf hinwiesen, dass die Staatsregierung aktiv werden soll, um die Klinik zu erhalten. Diese hatte daraufhin mitgeteilt (Kleine Anfrage 6/17635), dass der Staatsregierung sehr am Erhalt der Klinik gelegen sei. Alles nur Gerede! Die Träger haben die Schließung für Mitte 2020 festgesetzt. Sie argumentieren aber nicht zu geringen Patientenzahlen oder schlechter Infrastruktur, sondern mit Ärztemangel, der trotz eigener Initiativen nicht behoben werden konnte. Was aus der Klinik nach dem Verkauf wird, ist noch ungewiss, auch für die Beschäftigten. Die Argumentation, dass diese sicherlich eine neue Stelle in der Altenpflege finden würden, lässt zu wünschen übrig. Denn viele Pflegekräfte möchten gerne in der stationären Pflege weiterarbeiten, und auch für die weiteren Angestellten wird eine gut bezahlte Alternative möglicherweise schwer zu finden sein.“
Janina Pfau, Kreisrätin im Vogtlandkreis, ergänzt:
„Der Landrat, der Landtagsabgeordnete Sören Voigt sowie der Bürgermeister (alle CDU) hatten der Belegschaft ihre Unterstützung zugesagt, danach folgte großes Schweigen. Im Sommer hatten wir eine gemeinsame Beratung mit dem Betriebsrat und Bundestagsabgeordneten Bernd Riexinger, der auch den Geschäftsführer der Klinik besuchte. Natürlich müsste das Profil der Klinik überarbeitet werden, dazu waren alle Beschäftigten bereit. Auch die Patienten hatten sich für den Erhalt eingesetzt. Dass man aber alle im Ungewissen gehalten hat, ist eine Schweinerei. Wir unterstützen ver.di bei der Forderung nach einem Sozialtarifvertrag und bleiben dabei: Das Vogtland braucht diese Klinik!“