Medienberichten zufolge ist in Sachsen immer noch fast jeder zehnte Mensch über 18 Jahren verschuldet. Janina Pfau, Sprecherin der Linksfraktion für Verbraucherschutz, erklärt:
Die Zahlen zur Verschuldung in Sachsen bleiben erschreckend. Gerade Jugendliche geraten häufig in die Schuldenfalle. Die Gründe sind vielfältig – oft sind es jedoch überteuerte Handyverträge und Einkäufe über das Internet. Für alle Bürgerinnen und Bürger ist es in Zeiten von Digitalisierung, Informationsflut, Abo-Fallen oder ominösen Inkassounternehmen schwierig, den Überblick zu behalten.
Bereits in der Schule müssen Kinder und Jugendliche darüber aufgeklärt werden, was ihre Rechte sind und an wen sie sich bei Problemen wenden können. Dazu reichen einzelne Projekttage nicht aus. Dieses Thema muss wiederkehrend im Unterricht verankert werden.
Schuldnerinnen und Schuldner dürfen mit ihren Problemen nicht allein gelassen werden. Deshalb muss die Staatsregierung deutlich mehr Geld für die Insolvenzberatungen im Freistaat in den Haushalt einstellen und auch die Kommunen bei der Finanzierung der Schuldnerberatungsstellen unterstützen. Parallel zur Aufstockung der Haushaltsmittel ist bei der Überarbeitung der Strukturen von Insolvenz- und Schuldnerberatung Eile geboten. Bisher werden beide Beratungsformen aus unterschiedlichen Ebenen finanziert – Verbraucherinsolvenzberatungen werden vom Land übernommen, die Schuldnerberatungen von den Kommunen. Schon seit Mai liegt dem Landtag ein Konzept für die Zusammenführung der Schuldner- und Insolvenzberatung vor. Wir werden uns in den Haushaltsberatungen dafür einsetzen, dass es endlich umgesetzt wird.